IG Metall Mitglieder machen den Weg frei für das Standortkonzept bei der Robert Bosch GmbH in Homburg

18.05.2020 | IG Metall Mitglieder stimmen mit großer Mehrheit für das Verhandlungsergebnis zur Beschäftigungs- und Standortsicherung bei der Robert Bosch GmbH am Standort Homburg ab.

Nach mehrjährigen Verhandlungen verständigten sich Standortmanagement und Betriebsrat Ende April auf eine Vereinbarung zur Standort- und Beschäftigungssicherung für alle Beschäftigten am Homburger Standort.

Die Vereinbarung regelt viele positive Punkte. Zu nennen sind der Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen für die kommenden fünf Jahre, der Erhalt der Berufsausbildung und die Übernahmeverpflichtung nach Abschluss der Ausbildung. Dadurch werden bestehende Arbeitsverhältnisse abgesichert. Die Zusagen zur Ansiedlung von Zukunftsprodukten und umfangreiche Investitionen eröffnen dem Standort und den Mitarbeitern Chancen und Perspektiven.

Ralf Reinstädtler, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Homburg-Saarpfalz, erklärt dazu: „Diese Zusagen haben die Mitarbeiter am Homburger Standort mehr als verdient. Die Bosch Mitarbeiter sind engagiert und gut qualifiziert. Sie haben bereits in der Vergangenheit immer wieder unter Beweis gestellt, dass sie technische Neuerungen beherrschen und in eine profitable industrielle Fertigung führen können. Es ist der Hartnäckigkeit des Betriebsrates zu verdanken, dass für die Mitarbeiter endlich Klarheit herrscht und konsequente und überfällige Zukunftsentscheidungen getroffen wurden. In wirtschaftlich unsicheren Zeiten ein Ergebnis, das für mehr Planung und Sicherheit sorgt.“

Leider war das Standortmanagement nicht dazu bereit, diese Sicherheiten und Zusagen bedingungslos zu vereinbaren. Umfangreiche Zugeständnisse der Belegschaft wurden gefordert. Auch hier ist es dem Betriebsrat gelungen, viele Punkte zu entschärfen. Trotzdem bleiben im Ergebnis finanzielle Zugeständnisse der Mitarbeiter, die durchaus schmerzhaft sind. Diese betreffen während der fünfjährigen Laufzeit eine Kürzung der Entgelte durch eine verkürzte Arbeitszeit und eine zeitweilige Reduzierung einer betrieblichen Zulage.

Insbesondere wegen diesen materiellen Regelungen hat der Betriebsrat seine abschließende Zustimmung zum Verhandlungsergebnis vom Votum aller Beschäftigten abhängig gemacht. Die IG Metall hat zusätzlich ihre Mitglieder bei Bosch befragt, da die betriebliche Vereinbarung eine befristete Änderung des Flächentarifvertrages erforderlich macht.

Die Ergebnisse beider Befragungen liegen nunmehr vor und sind im Ergebnis deckungsgleich.

Knapp 2/3 der IG Metall Mitglieder haben an der Abstimmung aktiv teilgenommen und ihre Abstimmkarte an die Geschäftsstelle zurückgeschickt. Davon haben 90 Prozent mit „JA“ abgestimmt und sich für eine Annahme des Verhandlungsergebnisses und eine befristete Änderung der Tarifverträge ausgesprochen.

Reinstädtler bedankt sich bei allen Mitarbeitern und den IG Metall Mitgliedern für die hohe Beteiligung an beiden Abstimmungen. Reinstädtler weiter: „Das Ergebnis ist überraschend eindeutig ausgefallen. Wir haben mit einer Zustimmung gerechnet, aber nicht in dieser Klarheit. Der Beitrag der Mitarbeiter für Sicherheit und Zukunft wird in der Haushaltskasse spürbar und durchaus finanzielle Einschränkungen zur Folge haben. Daher ist allen Mitarbeitern die Entscheidung sicher nicht leichtgefallen.

Aus diesem Ergebnis ergeben sich auch klare Erwartungen und eine hohe Verantwortung gegenüber dem Standortmanagement und der Unternehmensleitung in Stuttgart. Jetzt gilt es die getroffenen Verabredungen und Zusagen umgehend und konsequent umzusetzen.

Die IG Metall wird mit dem Arbeitgeberverband Gespräche aufnehmen zur notwendigen und temporären Anpassung unserer Tarifverträge.“

Von: sm

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