Tarifvertrag Terex

Zukunft für Terex-Standort in Zweibrücken gesichert

24.07.2017 | IG Metall und Betriebsrat setzen Tarifvertrag mit Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen bis Ende 2021 durch

Mit Abschluss eines Zukunftssicherungstarifvertrages (ZTV) konnten die seit Dezember 2016 anhaltenden Auseinandersetzungen um die Zukunft des Terex-Standorts in Zweibrücken zu einem vernünftigen Ergebnis gebracht werden. Kern des Betriebstarifvertrages, den die IG Metall Homburg-Saarpfalz und der Terex-Betriesbsrat im Juli mit der Geschäftsführung vereinbarten, ist der Ausschluss von betriebsbedingten Kündigungen bis zum 31.12.2021.
Damit erhalten alle Beschäftigten bei Terex die notwendige Sicherheit, um auch künftig ihre hochqualifizierte und engagierte Arbeit zu leisten.

„Betrachtet man die betriebliche Auseinandersetzung von ihrem Ausgangspunkt, der dramatischen Betriebsversammlung vom 6. Dezember 2016, dann wird der echte Wert dieser Tarifvereinbarung erst wirklich deutlich,“ erläutert der Verhandlungsführer der IG Metall Homburg-Saarpfalz, Ralf Cavelius, das Verhandlungsergebnis. Damals hatte der US-amerikanische Geschäftsführer Steve Filipov die Reduzierung der Belegschaft von rund 1700 Beschäftigten um 30 Prozent angekündigt. „Das hätte eine Amputation des Standorts bei laufendem Betrieb bedeutet,“ erklärt der Zweite Bevollmächtigte der IG Metall.

Über viele Verhandlungstermine, erst auf betrieblicher und dann auf tarifvertraglicher Ebene, konnten neben dem Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen auch die Zahl der jährlich angebotenen Ausbildungsplätze deutlich auf 32 erhöht und für die gesamte Laufzeit des Tarifvertrages festgeschrieben werden. Ebenso sind Investitionszusagen in den Standort Zweibrücken in Höhe von 25 Millionen Euro sowie Verhandlungsverpflichtungen zu einer so genannten "Make or buy"-Betriebsvereinbarung und die Nutzung von deutlich milderen Maßnahmen vor dem Ausspruch von betriebsbedingten Kündigungen klar definiert (Insourcing, Arbeitszeitkonten, Beschäftigungssicherungstarifvertrag, Kurzarbeit).

Die Vereinbarung beinhaltet zwar auch die Schließung einer Betriebsstätte im saarländischen Bierbach, allerdings erhalten alle dort betroffenen Beschäftigten das Angebot und die Qualifizierung auf einen neuen Arbeitsplatz in den beiden übrigen Betriebsstätten in Zweibrücken.

„Dieses für die Arbeitnehmer positive Gesamtpaket war nur möglich, weil die Beschäftigten im gewerblichen Bereich mit weit über 90% Mitglied der IG Metall sind und im gesamten Betrieb ein Organisationsgrad von 72 % vorherrscht,“ erklärt Ralf Cavelius die Hintergründe des Betriebstarifvertrags. „Über eine aktive Beteiligung in den Betriebsversammlungen, betrieblichen Plakataktionen, Mitgliederversammlungen und öffentlichen Aktionen konnte der entsprechende Druck auf das Unternehmen ausgeübt werden. Gelebte Solidarität war der Schlüssel zum Erfolg.“

Von: sm

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