Projektabschluss "Werkverträge und prekäre Beschäftigung"

09.08.2017 | Verbesserungen für viele Leiharbeits- und Werkvertragsbeschäftigte durchgesetzt IG Metall Homburg-Saarpfalz zieht positive Bilanz des Projekts „Werkverträge und prekäre Beschäftigung

„Mit dem Projekt ‚Werkverträge und prekäre Beschäftigung‘ ist es uns gelungen die Arbeitsbedingungen für viele Leih- und Werkvertragsarbeitnehmer deutlich zu verbessern. Das Projekt hat gezeigt, dass wir auch in diesen Beschäftigungsbereichen Erfolge feiern können, wenn sich die Beschäftigten gemeinsam mit uns auf den Weg machen. Diese positive Bilanz des dreijährigen Modellversuchs, bei dem sich zwei junge Gewerkschaftssekretäre systematisch um die Organisation von Leiharbeitern und Werkvertragsmitarbeitern bemühten, zog jetzt der Erste Bevollmächtigte der IG Metall Homburg-Saarpfalz, Ralf Reinstädtler.

Zur Begründung verwies Reinstädtler auf die konkreten Erfolge des Projekts, das seinen räumlichen Schwerpunkt im östlichen Saarland und der Westpfalz hatte: „Insgesamt konnten wir über 400 neue Mitglieder für die IG Metall gewinnen, und das überwiegend bei industriellen Dienstleistern sowie in kleinen und mittleren Betrieben. Darüber hinaus hat das Projektteam, oft mit Unterstützung von Betriebsräten und Vertrauensleuten unserer ‚Stammbetriebe‘, die Wahl von sieben neuen Betriebsgremien initiiert.“ „Wichtig war dabei, dass die betroffenen Kolleginnen und Kollegen auch selbst aktiv ihre Rechte wahrnehmen und einen Schritt auf uns zu machen. Diejenigen die auf uns zugekommen sind, haben heute einen Betriebsrat und können ihre Mitbestimmungsrechte wahrnehmen. Eine wichtige Voraussetzung für künftige Tarifverträge,“ betonte Benjamin Krimmling von der IG Metall Homburg-Saarpfalz.

In einem Unternehmen wurde nach Angaben der IG Metall die Tarifbindung für die Beschäftigten durchgesetzt. Damit gelten jetzt in vier Werkvertragsbetrieben Tarifverträge. In weiteren Betrieben gibt es inzwischen Betriebsvereinbarungen zum Thema „Make or Buy“, also der Mitbestimmung von Betriebsräten bei der Entscheidung über die Auslagerung von Produkten oder Dienstleistungen.

Erfolgreich war das Projekt, das vom Oktober 2014 bis zum Herbst dieses Jahres von der IG Metall Homburg-Saarpfalz getragen wurde, aber nicht nur für die unmittelbar betroffenen Arbeitnehmer. „Auch die Betriebsräte und Vertrauensleute unserer Stamm-Unternehmen, die in aller Regel unter dem Schutz von Tarifverträgen und Betriebsvereinbarungen arbeiten, sind für die Themen `Out-sourcing` und Fremdvergabe von Dienstleistungen heute noch stärker sensibilisiert als je zuvor. Denn durch ihre Unterstützung des Projekts haben sie sehr praktisch erlebt, welche prekären Arbeitsstandards in vielen dieser Betriebe herrschen,“ betont Ralf Reinstädtler. „Deshalb haben wir inzwischen eine breite Unterstützung, auch in der Öffentlichkeit für unsere Forderung: Die Saarpfalz muss eine Region der fairen Arbeit werden!“

Ausdrücklich dankte der Geschäftsführer der IG Metall Homburg-Saarpfalz den beiden Projekt-Mitarbeitern Benjamin Krimmling und Lee Hirschel, „für ihr außerordentliches Engagement“ und ihre „hohe Anerkennung, die sie sich durch ihre Arbeit erworben haben“. Während Benjamin Krimmling noch in diesem Herbst zur IG Metall Leipzig wechselt, kehrt Lee Hirschel vereinbarungsgemäß in sein „Heimat-Unternehmen“, der Robert Bosch GmbH in Homburg, zurück.

Ein ausführlicher Bericht zum Projekt kann per Mail angefordert werden.

Von: sm

Unsere Social Media Kanäle