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IG Metall - Für Angestellte

„Die Arbeit wird immer mehr, was kann ich als Mitarbeiter machen?“ Vierte Infoveranstaltung für Angestellte zur Leistungsverdichtung

17.10.2017 | Angestellten-Infoveranstaltung der IG Metall nimmt Leistungsverdichtung im indirekten Bereich genauer unter die Lupe

„Dass die subjektiv empfundene Arbeitsbelastung nach der letzten Wirtschaftskrise wieder zugenommen hat, ist in vielen Erhebungen bereits erwiesen worden!“ Das war das Fazit der letzten Infoveranstaltung der IG Metall Homburg-Saarpfalz, welches Ende September - speziell für Angestellte - stattfand. Um dem gewachsenen Interesse der Angestellten, Meister und Techniker entsprechen zu können, konnte für dieses Format als Fachexperte Ronald Westheide von der Beratungsstelle BEST gewonnen werden.

In seinen Grußworten stellte Ralf Cavelius, Zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Homburg-Saarpfalz, noch einmal die Wichtigkeit dieses Themas, speziell bei Angestellten heraus. „Natürlich könnten wir zu vielen Themen eine solche Veranstaltung machen, aber seit der Infoveranstaltung zum Thema - psychische Gesundheit - ist uns der Wunsch, die Leistungs- und Arbeitsverdichtung zu thematisieren, immer wieder zu Ohren gekommen“, so Cavelius in seinem Eingangsstatement.

Anschließend folgte der für Angestellte zuständige Gewerkschaftssekretär der Geschäftsstelle, Dr. Robert Wycislo, der auch die Gelegenheit nutzte, einzelne Punkte der bisherigen Angestelltenarbeit zu Beginn der Veranstaltung noch einmal Revue passieren zu lassen. Neben den zentral geplanten und durchgeführten Infoveranstaltungen, lädt Wycislo zu monatlich statt findenden Angestelltentreffen in der Geschäftsstelle ein, aber auch Bürobegehungen in den Betrieben und einzelne betriebliche Aktionen (wie etwa am Beispiel von Robert Bosch: „BOSCH-Betriebsratssprechstunde traf auf großes Interesse“), sind hierbei zu nennen.

In seinem Vortrag stellte Ronald Westheide - zuständig für Arbeitszeitgestaltung bei der Beratungsstelle BEST - unter Zuhilfenahme des Stressbarometers dar, dass die Mehrheit der Befragten als gegenwärtige Belastung in ihrem Betrieb den Stress und den Zeitdruck, gefolgt von „Multitasking“ als Hauptbelastung ansehen, also dem Vermögen, gleichzeitig mehrere Aufgaben zu bewältigen. Weiterhin folgten die emotionalen Belastungen durch Externe (wie etwa Kunden), den körperlichen Belastungen und durch ständige Erreichbarkeit. Diese Stressfaktoren reihen sich einem neuen Trend in der Entwicklung von Arbeit ein, wie etwa der Rationalisierung der Arbeit, der Entgrenzung zwischen Beruflichem und Privatem, dem Umbruch der Leistungssteuerung durch „Subjektivierung“ und den wachsenden psychischen Anforderungen und Belastungen. Aber auch die neuen Trends unter Arbeiten und Industrie 4.0, sind darunter zu nennen. Als mögliche Regulierungs- und Lösungswege benennt Westheide die Betriebliche Gesundheitsförderung und mögliche Gefährdungsbeurteilungen, wie sie im Arbeitsschutzgesetz, unter § 5 ArbSchG vorzufinden sind.

Nach dem Vortrag, diskutierten die Teilnehmer weiter angeregt über das Thema, da viele Kolleginnen und Kollegen durch den Wandel in der Betriebs- und Unternehmenspolitik direkt wie auch indirekt davon angesprochen sind.
Ralf Cavelius rief zum Abschluss die Anwesenden dazu auf, wieder mehr in den Büroräumen untereinander über das Thema zu sprechen und sich zu organisieren.

Die Reihe wird am 16. November 2017 mit der nächsten Infoveranstaltung zum kürzlich In-Kraft-getretenen „Entgelttransparenzgesetz“ der Großen Koalition und welche Auswirkungen dies auch für Angestellte haben könnte, fortgesetzt. Als Referentin wird Pia Bräuning vom Ressort Frauen- und Gleichstellungspolitik der Vorstandsverwaltung der IG Metall zu diesem Thema einen Vortrag halten. Die Veranstaltung ist kostenlos und Interessierte sind hierzu herzlichst eingeladen.
Weitere Informationen unter „Angestellte“ oder Ansprechpartner: Robert Wycislo
 

Von: sm

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